Der Flug MH17

Nun ist also amtlich, was im Prinzip schon jeder vorher gewusst, was Fachleute auch schon vorher öffentlich vermutet haben:

Flug MH17, eine Boeing 777, ist von einer russischen Rakete vom Typ BUK M1 abgeschossen worden. Die Rakete explodierte einige Meter links neben dem Cockpit, hat in einem Radius von 17 Metern das Flugzeug mit Schrapnellen durchsiebt.
Die Piloten im Cockpit, sowie die Pasagiere des vorderen FirstClass Bereiches dürften im Moment der Explosion augenblicklich tot gewesen sein… innerhalb weniger Sekunden ist dann das Flugzeug durch den Druckausgleich in tausend Teile zerfetzt worden… die meisten Passagiere sind ohnmächtig, einige vielleicht auch bei Bewusstsein erstickt, aber lange bevor die Trümmer auf dem Boden aufschlugen, waren alle tot… soweit die „guten“ Nachrichten.

Soweit gibt es jetzt Sicherheit – nun geht die Suche nach den Verursachern weiter… die Schuldigen müssen gefunden werden.

Doch gibt es – ebenso wie bei der Frage der Ursache – wiederum ein paar Faktoren, die zumindest einen *möglichen*, wenn nicht *wahrscheinlichen* Schuldigen nahe legen… dazu zunächst ein paar Hintergrundinformationen:

  1. Zum Einsatz gekommen ist eine Rakete vom Typ 9K37M „Buk-M1“. Diese hat eine maximale Reichweite von 35 Kilometern (nicht wie vielfach in der Mainstreampresse behauptet 85!) und erreicht das Ziel nach 20 Sekunden mit einer Geschwindigkeit von Mach 3. Daraus ergibt sich, dass die Rakete weder von russischem Boden aus abgefeuert worden sein kann (die russische Grenze ist 50 km weit weg), noch von ukrainisch kontrolliertem Boden. Der gesamte Radius von 35 Kilometern war zu dem Zeitpunkt des Abschusses vollständig in Separatisten-Hand.
  2. eine Verwechslung kann man ausschließen. Das Feuerleitsystem des Buk kann Flugzeuge bereits auf 85 Kilometer Entfernung erkennen, sicher identifizieren und als Ziel markieren. Wer auch immer die Maschine vom Himmel geholt hat: er wusste definitiv, was er tut.

„…also sind die Separatisten schuld?“

Hier gibt es ein kleines Problem: Ein Buk-System ist keine Stinger, die man sich über die Schulter schmeißt. Das System besteht aus einem Fahrzeug mit einem Suchradar, einer Kommandostation und vier Start- und Transportfahrzeugen – also insgesamt SECHS Fahrzeugen mit insgesamt 20 Soldaten Personal… keine einfachen Soldaten – geschweige Separatisten – sondern hoch ausgebildete Spezialisten, die jeder für sich wissen, was sie tun.

Nein, man kann nicht „einfach mal so“ ein Buk-System kapern und wie John Wayne durch die Gegend ballern… auch hier gilt wieder: wer auch immer dafür verantwortlich war, hatte die Infrastruktur und das Personal, ein solches Feuerleitsystem zu bedienen.

Okay, also fassen wir zusammen: die Armee der Ukraine hat ein solches Buk-System, kommt aber nicht in Frage, weil die Maschine eindeutig von Separatisten-kontrolliertem Gebiet aus beschossen wurde. Die Separatisten kommen nicht in Frage, weil sie nicht die Logistik und Spezialisten haben, ein solches System zu bedienen… und die Russen können es nicht gewesen sein, weil russisches Gebiet ebenfalls zu weit weg ist.

Dann gab es noch Thesen, es könnte der amerikanische Auslandsgeheimdienst gewesen sein, der das den Russen in die Schuhe schieben wollte. Leute, Hand aufs Herz: die Russen waren doch sowieso schon die Arschlöcher – warum da noch die Werbetrommel rühren… außerdem: was wäre wohl mit ein paar Geheimdienstlern passiert, die mal „ganz unauffällig“ mit einem Buk-System samt Feuerleitstelle durch Separatistengebiet fahren…

„…also waren es doch die Aliens?“

So ähnlich. Also, wir sind uns einig, dass MH17 abgeschossen wurde, dass es weder die Russen, noch die Rebellen, noch die Ukrainer gewesen sein können… und selbst der böse Geheimdienst der Amerikaner nicht.

Und an diesem Punkt bleibt in meinen Augen nur eine Möglichkeit übrig: russische Soldaten (und es ist ja mittlerweile ein offenes Geheimnis, dass die russische Armee die Separatisten massiv unterstützt) auf dem Gebiet der Separatisten.

Nur: warum sollten sie das tun? Warum sollten sie ein Passagierflugzeug runter holen und damit den Zorn des Westens auf sich ziehen – denn es musste jedem klar sein, dass der Verdacht auf Russland fallen würde.

An diesem Punkt wird es rein spekulativ – und streng genommen ist es eigentlich auch vollkommen egal, *warum* was die Täter dazu bewog.

Eine Möglichkeit wäre, dass es Verhandlungen gab und der Abschuss ein… sagen wir… Meinungsverstärker war, oder gezieltes Kalkül, um dem eigenen Volk die Opferrolle zu verkaufen… wie gesagt: Spekulationen – und die bringen uns nicht weiter… zumindest können wir damit einige Verschwörungstheorien sicher widerlegen.

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