Kommentar zu Herrn Jakob Augstein, Spiegel Online

„…Ich will keine Bilder von toten und verwundeten Kindern mehr sehen…“

(Facebook Beitrag)

Sehr geehrter Herr Jakob Augstein,

eigentlich ist es ja unüblich, im Internet zu Siezen, doch in Ihrem Falle werde ich eine Ausnahme machen. Mir ist wichtig, zu Ihnen eine emotionale Distanz zu wahren.

„…Ich will keine Bilder von toten und verwundeten Kindern mehr sehen. Die Maßlosigkeit dieser Bilder überfordert mich. Und die politische Instrumentalisierung in einem Nachrichten-Krieg macht mich wütend…“

Herr Augstein, ich will keine geheuchelte Pseudo-Moral mehr lesen, die Krieg auf nackte Zahlen reduziert. Jeder Krieg ist ein Krieg geformt aus Fleisch und Blut, ein Krieg geformt aus Leid und Schmerz. Jeder Krieg ist einer zu viel und es ist JEDES Mittel Recht, dass helfen kann, ihn zu verhindern. Wenn es tote Kinder, verfaultes Fleisch und fließendes Blut sind, die helfen, dann hat auch genau dieses gezeigt zu werden.

Nein, Krieg ist kein Schachspiel – Figuren auf schwarz-weißem Brett. Krieg ist Grausam, Krieg ist (immer!) ungerecht und Krieg ist immer blutig. Ob nun die Täter ein Messer in der Hand haben, oder ein Gewehr, oder einen Joystick – das Ergebnis heißt IMMER Blut. Wenn SIE damit überfordert sind, das Leid zu sehen, dann gehen Sie verdammt nochmal nach Berlin, oder Washington, nach Brüssel, oder sonstwo hin und sorgen SIE dafür, dass er beendet wird… aber verschließen Sie gefälligst nicht die Augen vor dem, was Krieg ist: Fleisch, Blut, Leid und Schmerz.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Soeffing

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