Von Viren, Würmern und Trojanern

Aus aktuellem Anlass ein paar philosophische Gedanken… die Fragestellung war gewesen, wie man einen Virenscanner ausschalten kann, um ein Programm zu installieren, dessen Installation selbiger verhindert hat:
Ein Programm, das vor Schadprogrammen schützen soll, soll genau dieses tun: schützen. Wenn man nun dieses Programm ausschalten muss, um (zum Beispiel) ein anderes Programm installieren zu können, gibt es genau drei Möglichkeiten, die alle KEIN Grund dafür sind, ein Programm, dass man installiert, um sich zu schützen, zu deaktivieren:

 

  1. Das Schutzprogramm ist fehlerhaft und deswegen kann man keine anderen Programme installieren. Wenn dies der Fall ist, sollte man sich eher über ein vernünftiges Schutzprogramm Gedanken machen, was seine Aufgabe (vor Schadprogrammen zu schützen) auch erfüllt.
  2. Das zu installierende Programm ist fehlerhaft und kann daher nicht installiert werden. Wenn dies der Fall ist, sollte man sich eher über vernünftige Software Gedanken machen, für die man nicht sein Schutzprogramm aushebeln muss.
  3. Die Architektur des Betriebssystems ist fehlerhaft, weil es überhaupt zulässt, dass Schadprogramme das System übernehmen können, oder weil es zulässt, dass verschiedene Programme sich gegenseitig behaken können. In beiden Fällen sollte man sich eher überlegen, das Betriebssystem auszutauschen und ein deutlich entspannteres Leben zu führen…

Engstirnige Erziehung

„…Thomas, die Computer werden nochmal Dein finanzieller Ruin werden, such Dir doch lieber richtige Hobby oder lerne was fürs Leben…“

Dieser Satz, den mein Vater mir vor ziemlich genau 35 Jahren sagte, hat sich unauslöschlich in mein Gehirn gebrannt. Damals, weil ich so tief getroffen war, mich so unsäglich unverstanden fühlte… und heute noch immer, weil so viel mehr dahinter steckt, als die Sorge eines Vaters vor der Zukunft seines Sohnes.
Nein, die Computer sind nicht zu meinem finanziellen Ruin geworden. Sie sind – eher im Gegenteil – heute meine Existenzgrundlage, ohne die ich vermutlich mit kaputtem Rücken für einen Hungerlohn an Autos schrauben würde, oder wie viele andere durch die Mühlen des Jobcenters in Zeit-Ausbeutungsfirmen vermittelt würde.
Aber es geht hier nicht um meine Kariere, sondern darum, ob wir wirklich wissen, was für unsere Kinder gut ist, ob wir überhaupt beurteilen können, wie die Welt in… 15 oder 20 Jahren aussehen wird… was wir unseren Kindern mit auf den Weg geben sollten, was *wirklich* Bestand hat.
Vielleicht sollten wir viel mehr auf unsere Kinder hören, ihnen vertrauen, loslassen – auch wenn es schwer fällt.

Computer - Hobby der Zukunft?