Eine eigene Blog-Seite

Hallo Ihr Lieben,

nun habe ich es doch getan: eine eigene Blog-Seite.

Eigentlich wollte ich überhaupt nicht mehr schreiben, dachte mir, Facebook würde für die paar geistigen Ergüsse schon reichen – wenn ein Post interessant ist, würde er schon geteilt werden… und außerdem ist Facebook ja DAS Medium der Zukunft. Natürlich ist dem nicht so, natürlich habe ich mich mitreißen lassen aus einem Strudel der Verwirrung. Doch werden Posts auf Facebook niemals auch nur im Kern das ausdrücken können, was ein Blog auszudrücken vermag, eine Masse, die ein Blog zu erreichen vermag.

Ihr werdet hier auch meine alten Facebook-Beiträge finden (aktuell bin ich von jetzt bis Oktober 2015 rückwärts gekommen, es wird ständig mehr).

Nun gut… dann werden wir uns hier doch noch ein paar mal mehr über den Weg laufen – ich freue mich von Herzen drauf!

Liebe Grüße

Euer Thomas

Heute ist der richtige Tag…

…um auf vielfachen Wunsch mit meiner Entscheidung, hier nicht mehr zu schreiben, zu brechen.
Der Anlass ist dabei aber genauso wenig schön, wie über die vielen anderen Themen, über die ich immer wieder gesellschaftskritisch reflektiere.
Es ist mal wieder ein Zitat, welches meine Aufmerksamkeit mit (diesmal war es nur Kaffee mit Milch) fontänenartigem Ausdruck fast direkt in das „was machst Du gerade?“ Feld der blau-weißen Zuckerberge ergoss:

„…Um ein Flüchtlingslager zu errichten, reichten „ein paar Quadratkilometer Heide“, sagte er vor grölenden AfD-Anhängern…“  (Link)

afd

Diese an sich schon unfassbaren Worte fand sich nicht in Hitlers „Mein Kampf“ und auch nicht in Goebbels Propagandareden, sondern in einer öffentlichen Rede des AfD (ich kann diese Abkürzung fast nicht schreiben, weil sie in sich schon in mehrfacher Hinsicht eine Lüge darstellt) Politikers Andreas Wild.
Gehen wir gedanklich ein paar Jahre… ich würde sagen, 20 reichen… zurück und stellen uns vor, *irgendwer* hätte einen solchen Gedanken nur in der *Möglichkeitsform* abgewiegelt – er wäre erstmal präventiv in Untersuchungshaft gegangen… heute kann augenscheinlich ein Vizevorsitzender einer Partei Konzentrationslager fordern, anders denkenden den Galgen wünschen, oder den Holocaust leugnen… und wird dafür noch von Massen bejubelt.
Ich bin ganz ehrlich: es macht mir Angst. Nein, ich habe keine Angst um mich… ich bin ja zum Glück groß, blond und blauäugig *hüstel* – und komme aus einer hanseatisch-blaublütigen Hamburger Familie… nein, ich mache mir Sorgen um den Verfall einer Gesellschaft, um den Verfall von Werten, um den Verfall von Hirnmasse einer breiten Bevölkerung.
Anfang der 90er hatten wir einmal Angst vor Bovine spongiforme Enzephalopathie, besser bekannt unter der Abkürzung BSE, oder auch „Rinderwahn“. Wir hatten Angst davor, dass diese Krankheit auf den Menschen übertragbar sein könnte – obwohl die „menschliche Variante“ Creutzfeldt-Jakob bereits hinlänglich untersucht wurde – und inzwischen sogar ein Zusammenhang vermutet wird.
Nun könnte man sich natürlich fragen, wie ich von der AfD auf BSE komme – die Antwort werde Euch aber schuldig bleiben müssen.
Bitte denkt nicht nur dran, wenn Ihr selbst das nächste Kreuzchen machen müsst. Klärt auf, wenn Ihr AfD, NPD, Pegida oder sonstige Sympathisanten in Eurer Umgebung habt. Ich sehe da eine wirklich, wirklich sehr große Gefahr.

Aufgeben, oder einen eigenen Blog ins Leben rufen?

Der Grundstein zu der Idee dieses Blogs war am 25. Mai 2016 mit diesem Facebook Post gelegt:

Aufgeben ist *doch* eine Option…

Guten Morgen liebe Facebook-Gemeinde. Über Jahre habe ich immer wieder versucht, Finger in Wunden zu legen, wach zu rütteln, zu sensibilisieren für Probleme, die uns alle angehen.
Dabei war ich nie im eigentlichen Sinne politisch, parteiisch, oder in irgendeiner Form radikal. Mein Maß war immer und zu jedem Zeitpunkt der „gesunde Menschenverstand“.
Ich hatte viele Themen. Umweltschutz, Gesundheit, soziale Gerechtigkeit, Geld, Wirtschaft… es war eigentlich für jeden etwas dabei – oder: hätte dabei sein sollen.
Gestern habe ich über eines der wichtigsten Themen geschrieben, die Europa angehen, gefährden, ja unbewohnbar machen können. Wichtiger als Pegida, wichtiger als jede Flüchtlingspolitik – und selbst der brandschanzende Idiot mit seiner Baseballkeule verliert dagegen an Bedeutung. Es ging darum, dass etwas unvorstellbares passiert ist und eine Behörde vor realen Gefahren warnt, die in JEDEM Atomkraftwerk lauern. Eine Gefahr, der sich nicht einmal die extremsten Umweltschützer bewusst waren.
Die Reaktion war… niederschmetternd: ein paar Likes von denen, die meine Beiträge immer liken, ein paar wenige Kommentare, einmal wurde mein Beitrag sogar geteilt.
Soweit, so gut. Das ist kein Problem für mich – ich bin nun mal kein B-Prommi… und wenn die Geißens etwas sagen, hat es natürlich mehr Fundament (schließlich sind sie ja prominent, also müssen sie Ahnung haben).
Doch dann bin ich mal durch Facebook gesurft und habe geschaut, was alles so geliked wird… kommentiert wird, geteilt wird… und habe festgestellt, dass es nicht an technischen Problemen liegen kann, oder daran, dass die Leser nicht wissen, wie man Facebook bedient… und auch nicht, dass es zu viel Umstand macht, auf einen Beitrag tatsächlich zu reagieren…
Ich habe dazu zwei Thesen… und beide gefallen mir nicht:
Die erste These ist, dass die Leute hier auf Facebook sind, um sich berieseln zu lassen… leichte Kost und so… bisschen geplätscher, ein paar kluge Sprüche teilen… möglichst nicht mehr als 30-40 Zeichen lesen müssen. Lesen ist anstrengend, bunte Bilder gucken funktioniert wie von selbst.
Die zweite These ist noch viel schlimmer: es interessiert die Leute schlicht und ergreifend nicht. Die Politik hält sie dumm, lässt sie sich mit sich selbst und ihren eigenen Problemen beschäftigen. Pferde mit Scheuklappen laufen halt besser… und Ihr – hier auf Facebook – lauft bereitwillig gerade aus. Den bequemen Weg. Vater Staat wird schon für mich denken…
Ich möchte ehrlich mit Euch sein, auch wenn Ihr mich jetzt dafür hassen werdet, aus Eurer Freundesliste schmeißt, mich blockiert: Ihr kotzt mich an. Eure Gründe sind mir egal. Jeder hat immer seine Gründe. Es sind die eigenen Probleme, das Schicksal, oder eine Buchstaben-Allergie.
Doch nun werde ich weiter ziehen… vielleicht suche ich mir ein Blog-System und schreibe da, oder ich schreibe es mit Eurer Scheiße an die Wände der Kanalisation – vielleicht schreibe ich es auch in den Sand des Wattenmeeres… alle diese Optionen sind wertvoller, als meine Zeit zwischen diesen blau-weißen Zuckerbergen zu verschwenden…
Gehabt Euch wohl.

Hier der Link zu dem Original-Post