Das Thema Flüchtlinge…

Aus aktuellem Anlass möchte ich sicherheitshalber noch einmal klar stellen:

 

  1. ja, es gibt unter Flüchtlingen Kriminelle – die gibt es aber genauso bei Deutschen… Bänkern, Mechanikern, Ärzten, Kneipenwirten, Pfarrern… und vor allem rechten Parteifunktionären
  2. ja, die Versorgung der Flüchtlinge kostet Geld – allerdings kostet unser politischer Wasserkopf, Fehlplanung von Groß-Projekten, Atommüll-Entsorgung… und vor allem Polizeieinsätze wegen brauner Dummheit ebenfalls Geld
  3. ja, Flüchtlinge kommen nicht mit einem unterschriebenen Arbeitsvertrag nach Deutschland – allerdings gibt es SEHR VIELE unbesetzte Stellen, für die es scheinbar unter unseren Millionen Arbeitslosen keine Interessenten gibt
  4. ja, viele Flüchtlinge sprechen noch nicht unsere Sprache und kennen nicht unsere Gebräuche – aber ganz ehrlich: wenn ich sehe, wie sich manche ach so Deutsche daneben benehmen… vermittle ich lieber einem lernwilligen Flüchtling mein Wissen und meine Werte, als es einer braunen Hohlbirne einzuprügeln, deren Kernkompetenz im Nachplappern leerer Parolen besteht
  5. ja, es gibt vereinzelt sexuelle Übergriffe durch Flüchtlinge – hm… vielleicht solltet Ihr mal nachdenken, wie im Moment auf der einen Seite jeder einzelne Fall aufgebauscht wird… während die Dunkelziffer von Vergewaltigungen und Missbrauch im heimischen Ehebett bei weit über 90% liegt… aber das ist bestimmt okay, schließlich hat der arische Vorzeige-Ehemann da ein moralisches Recht drauf (Ironie!)
  6. ja, IS-Terroristen tarnen sich als Flüchtlinge – ähm, nein: echte Terroristen haben perfekt gefälschte Pässe und fliegen Bussiness-Class – oder glaubt Ihr ernsthaft, dass die IS einen teuer ausgebildeten Kämpfer in ein wackeliges Schlauchboot steckt, damit er mit großer Wahrscheinlichkeit im Mittelmeer ertrinkt?
  7. ja, syrische Flüchtlinge beeinflussen unsere Kultur – und das ist gut so: Stillstand bedeutet Rückschritt (das kann man auch sehr gut auf AfD-Parteiversammlungen beobachten,) …und nein, ich möchte nicht so wie meine Großeltern aufwachsen – aber bitte erklärt mir noch einmal genau, wie EIN neuer Kneipenbesucher die Kultur der restlichen ACHTZIG(!) Gäste aushebeln soll…

Wer nun der Meinung ist, trotzdem rechtes Gedankengut zu verbreiten und mit Hetzkampagnen die Ärmsten der Armen zu jagen… bitte einmal kurz auf mein Profil gehen und unter Freundschaft auf „Als FreundIn entfernen“ klicken. DANKE!

Von Viren, Würmern und Trojanern

Aus aktuellem Anlass ein paar philosophische Gedanken… die Fragestellung war gewesen, wie man einen Virenscanner ausschalten kann, um ein Programm zu installieren, dessen Installation selbiger verhindert hat:
Ein Programm, das vor Schadprogrammen schützen soll, soll genau dieses tun: schützen. Wenn man nun dieses Programm ausschalten muss, um (zum Beispiel) ein anderes Programm installieren zu können, gibt es genau drei Möglichkeiten, die alle KEIN Grund dafür sind, ein Programm, dass man installiert, um sich zu schützen, zu deaktivieren:

 

  1. Das Schutzprogramm ist fehlerhaft und deswegen kann man keine anderen Programme installieren. Wenn dies der Fall ist, sollte man sich eher über ein vernünftiges Schutzprogramm Gedanken machen, was seine Aufgabe (vor Schadprogrammen zu schützen) auch erfüllt.
  2. Das zu installierende Programm ist fehlerhaft und kann daher nicht installiert werden. Wenn dies der Fall ist, sollte man sich eher über vernünftige Software Gedanken machen, für die man nicht sein Schutzprogramm aushebeln muss.
  3. Die Architektur des Betriebssystems ist fehlerhaft, weil es überhaupt zulässt, dass Schadprogramme das System übernehmen können, oder weil es zulässt, dass verschiedene Programme sich gegenseitig behaken können. In beiden Fällen sollte man sich eher überlegen, das Betriebssystem auszutauschen und ein deutlich entspannteres Leben zu führen…

Engstirnige Erziehung

„…Thomas, die Computer werden nochmal Dein finanzieller Ruin werden, such Dir doch lieber richtige Hobby oder lerne was fürs Leben…“

Dieser Satz, den mein Vater mir vor ziemlich genau 35 Jahren sagte, hat sich unauslöschlich in mein Gehirn gebrannt. Damals, weil ich so tief getroffen war, mich so unsäglich unverstanden fühlte… und heute noch immer, weil so viel mehr dahinter steckt, als die Sorge eines Vaters vor der Zukunft seines Sohnes.
Nein, die Computer sind nicht zu meinem finanziellen Ruin geworden. Sie sind – eher im Gegenteil – heute meine Existenzgrundlage, ohne die ich vermutlich mit kaputtem Rücken für einen Hungerlohn an Autos schrauben würde, oder wie viele andere durch die Mühlen des Jobcenters in Zeit-Ausbeutungsfirmen vermittelt würde.
Aber es geht hier nicht um meine Kariere, sondern darum, ob wir wirklich wissen, was für unsere Kinder gut ist, ob wir überhaupt beurteilen können, wie die Welt in… 15 oder 20 Jahren aussehen wird… was wir unseren Kindern mit auf den Weg geben sollten, was *wirklich* Bestand hat.
Vielleicht sollten wir viel mehr auf unsere Kinder hören, ihnen vertrauen, loslassen – auch wenn es schwer fällt.

Computer - Hobby der Zukunft?

Männlichkeit: O Mann!

Kommentar zu dem gleichnamigen Artikel von Zeit Online am 31.01.2016 (Link)

Männlichkeit - Oh Mann!

Der Artikel ist wirklich sehr schön geschrieben und legt den Finger in die Wunde des Dilemmas, in dem sich (werdende) Frau von heute befindet: verpönte Werte alter Tage, die die Evolution in zehntausend Jahren mühsam programmiert hat, werden tabu.
Der Mann von heute musste sich in ein paar Dutzend Jahren an die moderne, emanzipierte Frau anpassen, sich formen und verbiegen lassen, uralte Instinkte verdrängen und fortan durchgegendert im urbanen Dschungel überleben…
…doch die Transformation verlief nicht ohne Kollateralschäden – und aus den Exkrementen von Tokio-Hotel und knuddels.de entstand das gewünschte Weichei unserer uniformen Gesellschaft.
Doch leider hat unsere emanzipierte Gesellschaft die Rechnung ohne die Evolution gemacht – und Frau muss schmerzhaft feststellen, dass gleiche Rechte aus gleiche Pflichten bedeuten – und spätestens wenn der neue Miele-Waschautomat in den dritten Stock gewuchtet werden will, stellt sie fest, dass ihr durchgegendertes Weichei Zuhause doch nicht nur Vorteile mit sich bringt. Die Evolution ist eine Bitch!
Doch noch schlimmer erwischt es den armen degenerierten Mann, dessen Identitätskrise ihn in die Welten von Counterstrike und WoT treibt (seit Neuestem auch zu Pegida) und die Bedürfnisse seiner genetischen Programmierung wichsend in Gewaltphantasien stillt… und wo wir Jungs früher unsere Hormone bei Cowboy und Indianer reflektieren konnten… nunja, lassen wir das.
Was bedeutet das nun für Dich? Für mich? Für unsere Kinder? Nun, ich bin aus der Nummer raus: meine Generation durfte sich noch auf dem Schulhof prügeln, ohne mit Ritalin vollgepumpt zu werden und ich habe meine erste Freundin auf dem Heuboden verschnürt, ohne dass wir beide psychischen Schaden genommen haben.
Ob Du mit Deiner Rolle als durchgegendertes Weichei klar kommst, weiß ich nicht – wenn nicht: es gibt gute Psychiater, die das vielleicht richten… zur Not vielleicht eine Lobotomie – Du wirst schon einen Weg für Dich finden.
Um unsere Kinder, Kindeskinder, wenigstens um unsere Zivilisation mache ich mir keine Sorgen. Die Zeit wird die Wunden heilen, die uns Alice Schwarzer eingebrockt hat – das ist das Schöne an der Evolution: sie findet immer einen Weg, aus Fehlern zu lernen und es besser zu machen… irgendwann.
Liebe Grüße
Thomas

Von Fastfood und Pinguinen

Es war einmal ein Computerbenutzer (genauer gesagt: eine Computerbenutzerin, obwohl das streng genommen für diesen Text absolut keine Bewandtnis hat, da es genauso gut hätte Max Mustermann sein können), nennen wir sie Lieschen Müller.
Lieschen hat seit vielen Jahren vornehmlich mit Windows-Systemen zu tun und seit ein paar Monaten nun auch mit einem Apple und ist das, was man landläufig als „erfahrenen, routinierten Computer-DAU mit Hirn bezeichnet, der durchaus in der Lage ist, Programme und sogar sein Windows neu zu installieren, sich im tiefsten Herzen aber wünscht, dass es doch bitte „einfach nur funktionieren“ sollte – ich denke, dass viele sich hier wiedererkennen werden.
Zu dem angebissenen Apfel kam sie auch aus eben dem Grund: es sollte „einfach nur funktionieren“ – und dafür war Apple ja nun einmal bekannt… und schließlich: Millionen Medien-Designer und Internet-Hipster können nicht irren. Leider hat sie ihr schickes MacBook Pro aber erstens ohne eine schnelle SSD Festplatte gekauft und zweitens eine viel zu große Erwartungshaltung mitgebracht… schließlich verspricht die Firma mit dem angebissenen Apfel ja, dass der Computer für sie das Denken übernimmt.
Es kam, wie es kommen musste: Programme wie Screenflow blockieren einzelne Tasten, das Wirrwar um Java treiben einen „ich will es doch nur benutzen“ in die Verzweiflung – und mit Dropbox, Videoschnitt, Desktop-Publishing etlichen Terabyte Daten und dem Versuch, auf externe NTFS-formatierte Festplatten zu schreiben, merkt Lieschen Müller schmerzvoller Weise, dass sie eigentlich schon seit Langem zu einer Power-Userin geworden ist.
Also doch wieder Windows? XP und Windows 7 waren noch so vertraut… zwar wurden die Laptops zwar nach ein paar Monaten schon unerträglich langsam – und die Angst vor Viren tut ihr Übriges… aber da wusste man sich wenigstens noch zu helfen und das obligatorische Defragmentieren war gegen die Mauern aus Finder und Gatekeeper fast eine süße Qual nach Art von 50 Shades Of Gey… Doch nun läuft auf aktueller Hardware nur noch Windows 8 und 10 und das hat so ein bisschen was von Teufel und
Beelzebub: Windows 8 ist einfach unbenutzbar und mit Windows 10 kannst Du gleich Deine Seele an NSA und Großkonzerne verkaufen…
…doch da nahte unerwartete Hilfe in Form eines kleinen, ulkigen und unförmigen Lebewesens: einem Pinguin. Seien wir ehrlich: viel zu kurze Beine, mit denen er nur watscheln kann, Flügel, mit denen er nicht fliegen kann – und doch zählt er mit der vier Zentimeter Fett-Plauze zu den schnellsten und wendigsten Lebewesen… in SEINEM Element… und das Element heißt für DIESEN Pinguin: Datenverarbeitung.
Schnell also einen alten AMD zusammengebastelt, zwei alte Terabyte-Platten rein und mit Software-Raid, Debian-Linux und schlanker xfce Oberfläche sein erstes eigenes Linux-System drauf gebastelt. Erster Eindruck? Sauschnell – wenn man bedenkt, dass der Rechner vielleicht 1/10 der Prozessorleistung vom MacBook hat und selbst bei der Standardinstallation schon mehr sinnvolle Tools dabei sind, als sich auf dem Mac an Freeware gefunden haben (Lieschen hat zum Glück den Umfang von dem Paketmanager noch nicht entdeckt).
Doch dann das böse Erwachen: es ist anders! alles ist anders… und selbst die komfortable Verknüpfungsverwaltung fühlen sich erstmal „fremd“ an – wo man doch gerade auf dem Mac gelernt hat, wie umständlich das doch alles ist… und dann kann das E-Mail Programm noch nicht einmal HTML und irgendwie sieht das alles auch ein wenig altbacken aus… irgendwie… so unspektakulär.
Nun ist es so, dass wir Menschen von Grund auf bequem sind und den Weg des (vermeintlich) geringsten Widerstandes gehen… es ist so wahnsinnig bequem, mit dem Auto an den Drive-In zu fahren… zwei BigMac, Cola und zum Nachtisch eine Apfeltasche. Auf der Mikrowelle steht die Warnung, dass Katzen nicht in der Mikrowelle getrocknet werden dürfen und das Auto warnt davor, dass es im Winter glatt sein könnte. Wozu noch denken? Man könnte meinen, wir sind einer Betriebsblindheit erlegen.
Doch das alles ist eine Scheinwelt, solange Du Dich im Bereich des 08/15 bewegst. Richtig: McDoof ist nicht toll, sondern macht Dich krank – und wenn Du auf der Landstraße ins Schleudern kommst, wirst Du merken, dass auch der siebenundzwanzigste Airbag im Auto Dein Leben nicht vor den Gesetzen der Physik retten kann… und die freundliche Dame am Drive-In Schalter weiß auch nicht automatisch von Deiner Gluten-Unverträglichkeit und lässt Dich gnadenlos dran krepieren.
Genauso ist es mit dem kleinen Pinguin: es ist kein Bug, wenn bestimmte Sachen nicht automatisch funktionieren, sondern ein Feature. Nein, eine E-Mail muss nicht zwingend HTML formatiert sein, dass Dir eine Markup-Scheinwelt vorgaukelt, die Spammern, Pishern und alten griechischen Pferden Tür und Tor öffnet… und wenn es unbedingt sein muss, dann gibt es immer noch Programme, die das besser, schneller und effizienter können – das ist nicht Aufgabe eines E-Mail Programms… man versuch ja auch nicht, mit einem Küchenmesser eine Schraube reinzudrehen – wobei… auch DAS hab ich bei Lischen Müller schon erlebt… gehört aber nicht hier her.
Ein Motorrad ist kein Auto. Diese vermeintliche Binsenweisheit würde niemand in Frage stellen – und ein Motorrad mit Lenkrad, vier Rädern und Anschnallgurt würde ziemlich dämlich aussehen. Genauso ist es beim Umstieg von Windows/Mac auf Linux: es funktioniert *anders* als Windows – und das ist keine „Schwäche“, sondern im Gegenteil: seine Stärke. Wenn man sich *das* bewusst macht, wird man mit einem System belohnt werden, dass einem eine Flexibilität, Vielfalt und Effizienz bietet, wie es sie ansonsten nirgendwo anders gibt.

Hundebesitzer und Silvestergegner

vorab: ich bin auch gegen Böller – aber deswegen, weil ich es nicht einsehe, Millionen sinnlos zu verpulvern und die Umwelt mit den Silvesterresten und Chemie zu verseuchen.
Wenn Euer Hund Silvester Angst hat, wäre der richtige Zeitpunkt, über Eure Bindung zum Tier nachzudenken – oder vielmehr: die Eures Tieres zu Euch. Ich habe mein ganzes Leben lang Hunde gehabt und noch nicht ein einziger hatte vor Böllern Angst. Weil er wusste, dass er seinem Rudel vertrauen konnte, weil das Rudel ihn hat spüren lassen, dass er vertrauen kann.
Natürlich ist es auch eine Charakterfrage beim Hund – einige sind weniger mutig, andere mutiger – und einige sind schlicht zu dumm zum Angst haben. Aber generell ist übertriebene Angst in der Regel ein Zeichen für mangelndes Vertrauen… denkt mal drüber nach.

Von Kampf, Glaube und inneren Kämpfen

„…lerne zu kämpfen, um nicht kämpfen zu müssen…“

In mehr oder weniger jeder Kampfsportart – und in ausnahmslos jeder Kampfkunst – ist dieser Grundsatz verankert. Kinder mit schwieriger Vergangenheit, mit Gewaltpotential, lernen Kampfkünste, um ihre Aggressionen in den Griff zu bekommen… Kampfkunst ist etwas friedfertiges.
Erst Recht sollte dieses natürlich ein Meister seiner Kunst verinnerlicht wissen… geschweige ein Mensch, der seine eigene Stil-Richtung ins Leben ruft…

 

Wenn nun ein solcher Mensch von diesem Pfad abweicht, mehrfach verschiedene Menschen zumindest mit Worten bedroht, dann weckt das natürlich mein Interesse und versuche zu verstehen, wo die Auslöser liegen. Der erste – potentiell plausible – Grund lautet in solchen Momenten immer: „eine Frau“ – und treffe damit schon so ziemlich ins Schwarze, selbst wenn in dem Falle gleich mehrere in Frage kämen… aber egal, manchmal geht Quantität eben vor Qualität und oft sieht man auch das Wildgehege vor lauter Kätzchen nicht.
Und natürlich kommt es, wie es kommen muss: werden es zu viele Baustellen, verliert man die Übersicht und kommt früher oder später mit seiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr hinterher, geschweige dass noch Ressourcen übrig wären, andere wahrzunehmen (die Wahrnehmungen), wenn die Durchblutung einfach gerade woanders benötigt wird. Hier müssen Strukturen her, muss ein Netzwerk her! Fokus-Verlust bedeutet Wahrnehmungsverlust und der Kater bekommt einen Selbigen… oder wird zum sprichwörtlichen Elefant im Porzellanladen.
Nun ist es aber so, dass Elefanten zwar sehr stark sind, einen langen Rüssel haben und ihn auch einzusetzen wissen… aber mit ihren vier Tonnen Hintern einfach im Porzellanladen nicht gut aufgehoben sind… und vom Klirren der Scherben aufgeschreckt gerade aus durchs Schaufenster gehen.
An dieser Stelle kennt er weder Freund noch Feind und – da Freunde ja bekanntermaßen keinen Schaden anrichten und man sich vor Feinden schützen muss – wird stumpf erst einmal alles angegriffen, das wie Feind aussehen könnte… außerdem: so ein paar echte Freunde fallen zur Not Kollateralschaden.
(Solltet Ihr einen entlaufenen Kater mit langem Rüssel sehen: bitte informiert den Tierschutz, die Polizei, oder tragt Euren Arzt zum Apotheker)

 

Spätestens an diesem Punkt habt Ihr entweder den Anschluss verloren, oder amüsiert Euch köstlich – von daher schreibe ich nun für die Menschen ohne Anschluss weiter:
Aber wie geht man eigentlich mit solchen Situationen um? Da ist ein Mensch, der im höchsten Maße verzweifel ist… Verzweiflung macht blind, wie auch die Liebe blind macht – und Verzweiflung aus Liebe ist vielleicht die schlimmste Form der Verzweiflung.
Es ist klar: dieser Mensch hasst gar nicht seine vermeintlichen Feinde, er hasst auch nicht die Frau, die er selbst verlassen hat… und nicht einmal die jenen, die ihn verpfiffen haben, als er in den Armen anderer auf blühte … der größte Hass ist immer gegen sich selbst gerichtet.
Und hier wird dieser Mann austauschbar (und ich bekomme endlich die Kurve zu meinem Thema), ein Platzhalter für jegliche Form von Hass… sei es die braune Nazibrut, die im Moment mal die Flüchtlinge im Visier hat, sei es der andersgläubige, der keinen Ausweg sieht, als zur Kalaschnikow greift, oder eben der sich selbst gehörnt hat.
Die Philosophie findet da den selben Ansatz, wie die Kirche: Hass kannst Du nur mit Liebe begegnen. Aber wie soll das in der Praxis funktionieren? Soll ich mich wirklich in Nächstenliebe verprügeln lassen und Wochen im Spital verbringen, nur um über den Dingen gestanden zu haben? Oder sollte ich im Falle des Angriffs den Aggressor vernichten?
Die Frage ist: kann ich damit leben, einen Menschen zu vernichten, der mir eigentlich nichts getan hat, außer dass ich zufällig in seinen Fokus gerate, zufällig vor dem Schaufenster stehe und vom panischen Elefanten überrannt werde?
Leider glaube ich nicht an einen Gott, der mir den Weg zeigen könnte – dennoch kann ich christlich handeln und ihm meine Hand reichen, hoffen, dass er das Signal versteht und vielleicht mal in sich hört, ob nicht vielleicht gerade er auf dem Holzwege ist… auch bin ich nicht Philosoph genug, einen Schierlingsbecher zu trinken, der nicht meiner ist – dennoch könnte ich ihn leeren, dass niemand seiner Wirkung Wege gehen muss.
Der wohl wichtigste Schritt hierzu ist die Erkenntnis.
Es heißt zu erkennen, wo das Problem ist… vielleicht eine systemische Aufstellung und Beleuchtung der verschiedenen Perspektiven, vielleicht auch einfach Gespräche… und wieder und wieder die Hand reichen.
Aber auch hier macht die Realität oft einen Strich durch die Rechnung: der Gehörnte wird in der Regel gar nicht zuhören oder lesen, was man zu sagen hat und wird alleine vom Absender urteilen…
..und da bleibt eigentlich nur die Geduld. Man sagt „die Zeit heilt Wunden“ – und es ist tatsächlich so… dem Aggressor kann man eigentlich nur mit Geduld begegnen – Geduld, Güte und Vergebung – und an der Stelle kann ich auch als Atheist eigentlich nur sagen:
Amen.

Von Feindbildern und besorgten Bürgern

Und wieder ist es passiert, wieder haben mutmaßlich rechtsradikale – Entschuldigung: selbstverständlich nur „besorgte Bürger“ – ihre hässliche Fratze gezeigt.
Diesmal hat es eine schwangere Frau getroffen… man muss es sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: eine Frau, im ACHTEN Monat schwanger… NIEMAND kann mir erzählen, er hätte nicht gewusst, was er da tut!

Eine junge hochschwangere Frau zu Boden zu reißen und zusammen zu treten ist mit das abscheulichste, was ich mir vorstellen kann…

…und ich frage Euch… ja, DICH, Lieschen Müller – und auch Dich, Max Mustermann… *was* muss noch passieren, bis ihr begreift, was hinter Pegida WIRKLICH steckt, was die „besorgten Bürger“ WIRKLICH sind… und was ihre Intentionen!

Müssen wirklich erst (diesmal) die Ärmsten der Armen auf die Straßen getrieben und ermordet werden, bevor Ihr begreift, dass nicht die Flüchtlinge unser Problem sind, sondern die braune Brut, die in die selben Muster fällt, wie es schon einmal passierte?

Aber etwas beruhigt mich ein wenig, erfüllt mich mit Genugtuung: DIESMAL könnt Ihr nicht sagen: „wir haben ja nicht gewusst…“ Nein, Ihr KENNT die Geschichte, Ihr HABT heute das Internet und ihr seid aufgeklärt über die Muster…

…und wenn der letzte Asylant aus Deutschland vertrieben wurde, der letzte Obdachlose von der Straße gefegt ist… dann seid IHR die Nächsten… genau Ihr… Ihr Arbeitslosen, Ihr Kranken, Ihr Schwulen oder Ihr Christen…

Denn die Braune Brut *muss* sich Feindbilder schaffen. Es ist ein Zwang… andere erniedrigen, um sich selbst zu erhöhen… DAS ist das Muster – und es kehrt wieder und wieder…
Und bevor Ihr jetzt aufschreit, dass ich wieder Nazis bashe… die Linksradikalen sind GENAUSO SCHEISSE: Radikalismus, Fanatismus, Patriotismus… haben in einem freiheitlichen Land wie Deutschland NICHTS zu suchen!

Gesundheits-Maschinerie

Die Gesundheits-Maschinerie, Volkserkrankungen – und der Rückenschmerzen-Goldesel… Patient…
Meine lieben Freunde… (versucht ernst zu schauen)

…heute habe ich erfahren, dass mein Körper ein Wrack ist. Der Grundumsatz liegt bei gerade mal 1905 kcal pro Tag, das Idealgewicht von 66 Kilogramm ist um 75 Prozent(!) überschritten – und habe bereits Adipositas-Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Arthritis und Schlafapnoe entwickelt, ich muss umgehend einen Arzt konsultieren und ein kontrolliertes Abnehmen unter Zuhilfenahme von chirurgischen Eingriffen wie Fettabsaugung, Magenverkleinerung und Spezialdiäten beginnen… es aber auf KEINEN FALL ohne ärztliche Aufsicht versuchen! Auch darf ich mich auf KEINEN FALL mehr ohne ärztliche Aufsicht größeren Anstrengungen aussetzen, geschweige Sport machen!

…soweit das Ergebnis eines „Online Gesundheits-Checkup“ auf der Webseite eines großen Adipositaszentrums.

Mit dieser hochqualifizierten Diagnose habe ich vermutlich nur noch wenige Monate zu leben, sollte mich möglichst um meinen Nachlass kümmern… für eine vernünftige Therapie wird es eh zu spät sein.
Die Realität sieht selbstverständlich anders aus: mein Grundumsatz liegt fast doppelt so hoch wie „berechnet“, ich fahre täglich mindestens 40 Kilometer Rad, mache dazu noch regelmäßig Gymnastik und ernähre mich weitgehend LowCarb. Gesundheitlich bin ich topfit: traumhafte Blutwerte, keine Ablagerungen, keinerlei Organverfettungen, ein großes Lungenvolumen und ein kräftiges Herz.
Aber selbstverständlich muss die Webseite eines Adipositas-Zentrums ihr Geld wieder einspielen: die Programmierer müssen bezahlt werden, die Arzthelferinnen, die Luxusjachten der Ärzte… und natürlich auch die Ausstattung der Operationssäle – da wird dann halt mal ein kerngesunder Mensch zu einem fast hoffnungslosen Fall…

Eigentlich sollte das nur eine kurze Anekdote als Vorspiel auf mein eigentliches Thema von heute werden: das mit 66 Prozent populärste Volksleiden überhaupt: Rückenschmerzen.

In der letzten Welt am Sonntag die große Schlagzeile: „Die deprimierende Wahrheit über Rückenschmerzen“.

In dem Artikel werden die Methoden behandelnder Ärzte angeprangert, die fehlende Eigenverantwortung und das „Patient sein“ der Patienten kritisiert – und kommuniziert, was seit Jahren eine Binsenweisheit ist, als geflügelter Spruch „ein starker Rücken kennt keine Schmerzen“ hinlänglich bekannt ist und eigentlich Ärzte wissen sollten.

Wir leben in einer Zeit von gesellschaftlicher Dekadenz. In einer Zeit von Übergewicht und Unter-Muskulatur, in einer Zeit, in der wir unserem Körper nicht mehr viel Gesundes tun. Wir sitzen viele Stunden im Büro am Computer, essen, was uns am bequemsten von der Werbung eingetrichtert wird und schnell und billig verfügbar ist.

Die Konsequenz ist klar: die nicht vorhandene Muskulatur kann das Skelett nicht mehr stützen, das viel zu hohe Gewicht belastet die Gelenke, die Wirbelsäule und es kommt zu Bandscheibenvorfällen, Verschleiß und folglich Schmerzen.

Was machen die Ärzte? Sie geben Spritzen (Kosten pro Spritze: ~250 Euro), lindern damit die Schmerzen und tricksen den natürlichen Schutzmechanismus des Menschen aus, der sich mit seinem Übergewicht weiter rum schleppt (diesmal mit weniger Schmerzen) und die Wirbelsäule noch mehr kaputt macht. Als nächstes wird teure Physiotherapie verschrieben und wenn das auch nicht hilft: ab ins Krankenhaus, Operation (Kosten pro Operation: über 3000 Euro).
Los ist der Patient die Schmerzen damit nicht – nur seine Beweglichkeit… wodurch er noch weniger machen kann, dadurch noch mehr Muskeln abbaut und noch mehr Probleme bekommt – eine Teufelsspirale nach unten…

Es gibt bis heute keinen Nachweis darüber, das Spritzen wirksam helfen – hingegen gibt es eindeutige Beweise, dass die Nebenwirkungen der Spritze horrend sind… und extrem gefährlich. Dennoch wird fast überall fröhlich weiter gespritzt, bis eine OP nicht mehr zu vermeiden ist.
Selbst die Operationen sind umstritten – und nicht wenige Wissenschaftler warnen davor, weiter Symptome zu lindern, statt Ursachen zu bekämpfen. Aber Medizin und Wissenschaft sind sich nicht immer grün… man könnte sogar vermuten, dass einige Ärzte, Götter in weiß, die Wissenschaft, der sie ihr eigenes Wissen überhaupt zu verdanken haben, verteufeln… schließlich: was weiß schon ein Wissenschaftler, der hat ja nur seine Studien – der Arzt hingegen hat die tägliche Erfahrung mit „seinen“ Patienten.
Aber… hat er sie wirklich? Wie sieht denn so ein Arztbesuch wirklich aus?
„Schönen guten Tag, Lieschen Müller, setzen Sie sich doch… oh, Ihr Rücken ist noch immer nicht besser? Warten Sie, ich setze ihnen eine Spritze und schreibe neue Rezepte für die Physiotherapie auf… oh, und wenn wir schon dabei sind: kommen Sie doch bitte morgen früh zum Blut abnehmen und dann machen wir noch einen Gesundheits-Checkup – sie sind ja schließlich schon 46, da übernimmt das die Kasse…“
Ergebnisse? Wird Lieschen Müller jemals die Ergebnisse dieser Untersuchungen bekommen? Die verstauben fein säuberlich in der Patientenakte. Warum sollte sich auch etwas ändern? Lieschen Müller fühlt sich verstanden, ist bei ihrem Arzt in „guten Händen“ – und nach 15 Minuten spätestens wieder aus dem Sprechzimmer draußen.

Es besteht in der Regel verständlicherweise gar kein Interesse daran, den Patienten nachhaltig zu heilen: ein gesunder Patient wird nicht von alleine wieder kommen – das liegt in unserer Natur.
Aber… was kann Lieschen Müller denn nun tun, um wirklich gesund und dauerhaft beschwerdefrei zu werden? Nun, die Frage muss sehr individuell geklärt werden. Jeder, der das „Universal-Heilmittel“ meint verbreiten zu können, kann nur ein Scharlatan sein.

 

Ein paar allgemeine Regeln kann man aber schon aufstellen:

  1. viele Rücken-Patienten machen sich erst selbst zu Patienten und müssen das Patient-sein lernen zu überwinden
  2. Rückenschmerzen sind erst das allerletzte Notsignal des Körpers, bevor gar nichts mehr geht – eigentlich ist es dann schon fast zu spät und bereits fünf nach zwölf für eine normale Therapie
  3. ein Arzt kann dem Patienten nicht helfen, er kann nur die Symptome lindern… einzig der Patient kann sich selbst helfen, indem er aufhört, Patient zu sein.
  4. Rückenschmerzen bekämpft man in fast allen Fällen durch Muskelaufbau, durch richtigen, gezielten Muskelaufbau.
  5. Muskeln müssen in einem gesunden Mengenverhältnis zueinander aufgebaut werden – es kann also durchaus sein, dass ein einseitiges Training im Fitness-Center die Schmerzen eher noch vergrößert, als lindert
  6. Muskeln müssen gelockert werden… verhärtete Muskulatur (Myogelose) führt seinerseits wieder zu weiteren Schmerzen, Schonhaltungen und Muskelabbau. In diesem Zustand können sie auch ihre Aufgabe als „Stütze des Skelettes“ nicht mehr wahrnehmen
  7. keine hohen Absätze tragen, am besten gar keine Absätze (Barfuß-Schuhe). Keine stützenden Schuhe tragen – Der Körper muss seine Statik wieder kennenlernen…

Für Lieschen Müller zusammengefasst kann man es mit „wer rastet, der rostet“ auf den Punkt bringen. Schwierig wird sich oft die Suche eines Coaches gestalten, der sich Zeit nimmt, die individuellen Probleme erkennt und unterentwickelte Muskeln durch Übungen gezielt trainieren kann.

Aber bei allen Coaches, Medizinern, Therapeuten und Masseuren ist das allerwichtigste auf dem Weg zum gesunden Rücken die Eigenverantwortung: Raus aus dem Sessel, rauf auf das Fahrrad, rauf auf den Pferderücken, raus in die Natur… unser Organismus ist für die Bewegung geschaffen, NICHT für das Sitzen vor Computer oder Fernseher, nicht für das Liegen im Bett, nicht für das Sitzen in der Kneipe. Es wird am Anfang schmerzen, aber mit einem vernünftigen Coach, vernünftigen Ärzten, die diesen Weg mit tragen, Massagen und Eigenverantwortung werden die meisten chronischen Patienten gute Chancen haben, dauerhaft schmerzfrei zu leben.